Mittlerweile bin ich von den Ergebnissen der Versuche nicht mehr überzeugt, aber es vielleicht als Ansatz hilfreich.
Es ist bekannt, dass hohe Keimzahlen eher zu Infektionen bei Fischen führen. Häufige Wasserwechsel, ein niedriger pH Wert, eine kontrollierte Fütterung und der Einsatz von UV-C, Elektrolyse und Wasserstoffperoxid sind in der Aquaristik gängige Maßnahmen um die Keimdichte niedrig zu halten.
Im Zuge einer Testreihe mit insgesamt 20 Messungen der Gesamtkeimzahl wollte ich mich an die Keimdichte in verschiedenen Artbecken die mit Betta-Wildformen und Parosphromenus-Arten besetzt sind herantasten. Mit mehrmaligen Messungen nach einem Wasserwechsel (am selben Tag, nach 1 Woche, nach 2 Wochen) berücksichtigte ich den Faktor Wasserwechsel. Zudem handelte es sich um unterschiedliche Becken mit Schwarzwasser und auch normalen Wiener Leitungswasser (KH ca. 7). Einige Becken waren mit UV-C ausgestattet, andere nicht. Siehe Tabelle 1 für eine Beckenübersicht.
Für die Messung der Gesamtkeimzahl (Bakterien) wurden dip-slide Keimindikatoren verwendet. Die Auswertung bzw. Auszählung erfolgte nach 48±1h und später nach 72±1h. Es sei angemerkt, dass kein Inkubator für die Stabilisierung der Temperatur verwendet wurde. Die Temperatur (Raumluft) lag jedoch bei ca. 25±1°C. Die Wasserwechsel lagen bei ca. 15±5 % des Gesamtvolumens.
Tabelle 1: Überblick zu den untersuchten Becken
Kurz-bezeichnung |
Becken / Fischart / Anzahl d. Tiere |
UV (kein UV-C) |
Wassertyp |
Futter |
P2 |
25 l/ Parosphromenus ornaticauda / 1 Pärchen |
Ja |
Schwarzwasser; mit Torfsoden angesäuert |
Nur Lebendfutter ( Moina, Artemia) |
P3 |
25 l / Parosphromenus phoenicurus / 1 Pärchen mit einigen Jungtieren |
Ja |
Schwarzwasser; mit Torfsoden angesäuert |
Nur Lebendfutter ( Moina, Artemia) |
B01 |
35 l / Betta brownorum / 2 Pärchen mit einigen Jungfischen |
Nein |
Schwarzwasser; mit Torfsoden angesäuert |
Lebendfutter ( Moina, Artemia) und Frostfutter |
B22 |
80 l/ Betta gladiator / 5 Tiere mit Jungtieren |
Nein |
Weiches klares Wasser, nicht angesäuert |
Mehlwürmer, Heimchen, Trockenfutter, Frostfutter |
B11 |
60 l / Betta macrostoma / 1 Pärchen |
Ja |
Schwarzwasser; mit Torfsoden angesäuert |
Mehlwürmer, Heimchen und Frostfutter |
B14 |
60 l / Betta channoides / 7 Tiere |
Nein |
Weiches klares Wasser, nicht angesäuert |
Lebendfutter, Frostfutter, Trockenfutter |
B23 |
60 l / Jungfische von Betta simplex und Betta unimaculata / ca. 15 Tiere |
Nein |
Leitungswasser ca. KH 7 |
Lebendfutter, Frostfutter, Trockenfutter |
Teil 1: Ergebnisse und Interpretation der Messungen nach 48h, Wasserwechsel (10-15 %) am Messtag
Die Ergebnisse zeigen nicht unbedint eine Keimreduktion durch die UV-C Anlagen. So ist die Keimdichte bei P3 anscheinend sehr niedrig, doch B11 zeigt trotz UV-C einen hohen Wert. Bei B11 ist jedoch der pH Wert deutlich höher. So ist generell zu erwähnen, dass die meisten Becken mit einem niedrigen pH Wert auch eine deutlich niedrigere Keimdichte aufweisen. Bei B22, auch sauer und weich, führe ich die hohe Keimdichte auf die stärkere Fütterung der Betta gladiator zurück. Die absoluten Keimzahlen könnte man durch Vergleichsbilder abschätzen, doch mir erscheint die Einschätzung recht subjektiv und ich finde somit den relativen Vergleich der Becken interessanter. Es folgt Teil 2, Messungen nach einer Woche ohne Wasserwechsel.
B1
kein UV
pH 3,7
LF 17 µS/cm
P2
UV (1 W; neuw.)
pH 5,3
LF 53 µS/cm
P3
UV (1 W; neuw.)
pH 4,2
LF 14 µS/cm
B11
UV (7 W; neuw.)
pH 6,7
LF 77 µS/cm
B14
kein UV
pH 6,5
LF 125 µS/cm
B22
kein UV
pH 5,3
LF 46 µS/cm
B23
kein UV
pH 6,5
LF 275 µS/cm